#feldkirchenjoyce – Yes O do please stop
Sarah Rinderer
Visuelle und akustische Intervention
16. Mai – 16. August 2021
James-Joyce-Passage, Feldkirch
Gesang: Christa Wall
Nach Günter Vallaster und Christian Futscher bespielt die Autorin und Künstlerin Sarah Rinderer ab 16. Mai im Rahmen von #feldkirchenjoyce die nach dem irischen Sprachkünstler benannte Durchgangspassage in Feldkirch. Die Intervention setzt Sarah Rinderers Beschäftigung mit der musikalischen Qualität der selbst klanglosen Interpunktionszeichen fort. Im 18. und letzten Kapitel des Ulysses verzichtet James Joyce auf sämtliche Interpunktionszeichen im über 70 Seiten langen Gedankenfluss der Molly Bloom – bis auf den Schlusspunkt. Yes O do please stop bringt diesen »Full Stop« spielerisch in die Durchgangspassage, lädt Passant:innen ein, für einen Moment innezuhalten.
Der titelgebende Schriftzug an der Hausfassade über dem Passageneingang kombiniert Mollys abschließendes »Yes« mit einem Zitat aus einer Textstelle in Finnegan’s Wake, in der Joyce selbst über Interpunktionszeichen nachdenkt: »[…] four in type, […] and correctly understood to mean stop, please stop, do please stop, o do please stop«.
Im gesamten letzten Kapitel des Ulysses gibt es zudem zahlreiche akustische Bezüge. Die Sängerin Molly muss in den frühen Morgenstunden durchgehend leise – »ganz pianissimo« – sein, da ihr Mann neben ihr schläft. In der Soundinstallation wird der Schlusspunkt von der Sängerin Christa Wall gesungen hörbar, bricht aus aus der Stille, interpunktiert akustisch den Alltagsfluss der Passant*innen.
Ein Projekt von literatur:vorarlberg, literatur:vorarlberg netzwerk und der Stadt Feldkirch.
Weitere Informationen unter:
literatur.ist
sarahrinderer.at