SCHREIBEND KRISEN BEWÄLTIGEN? JUNGE SZENE BEI DER ÖSTERREICHISCHEN JUGENDFORSCHUNGSTAGUNG IN INNSBRUCK
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SCHREIBEND KRISEN BEWÄLTIGEN? JUNGE SZENE BEI DER ÖSTERREICHISCHEN JUGENDFORSCHUNGSTAGUNG IN INNSBRUCK

SCHREIBEND KRISEN BEWÄLTIGEN? JUNGE SZENE BEI DER ÖSTERREICHISCHEN JUGENDFORSCHUNGSTAGUNG IN INNSBRUCK

Für 2023 wurde im Rahmen der Jugendforschungstagung der Universität Innsbruck das Thema „Jugend in Zeiten von Krise(n)?“ behandelt. Erika Kronabitter animierte die Mitglieder der Jungen Szene, sich Gedanken zu Krise/Krisenbewältigung zu machen und dies schreibend zu thematisieren.  Verschiedene Krisen wurden besprochen und eine Auswahl getroffen, wer welche Krise essayistisch in Angriff nimmt: Diese wurden beim „Call of Papers“ als Vorschläge für ein Symposium eingereicht. Im literarischen Beitrag von literatur:vorarlberg wurde exemplarisch aufgezeigt, wie sich junge Menschen schreibend mit den verschiedenen Krisen auseinander setzen. Chairs waren Erika Kronabitter und Sarah Rinderer, welche als Moderatorinnen durch das Symposium führten.

Sarah Rinderer kam mit 14 Jahren zur Jungen Szene, nahm an ihrem ersten Lyrikworkshop bei Erika Kronabitter teil. Mittlerweile ist sie als Autorin und Künstlerin tätig – und wurde während der ›Corona-Krise‹ erstmals auch selbst (virtuelle) Vermittlerin, Leiterin eines Schreibseminars. Sie spannte einen Bogen von ihren ersten Zugängen als junge Schreibende, als Workshopteilnehmerin und Mitglied der Jungen Szene zu ihrer neuen Erfahrung in der Begleitung von und der Zusammenarbeit mit Studierenden und freischaffende Künstlerin/Autorin.

Tobias March: Generationenvertrag-Generationenkonflikt

Tobias March (Mitglied der Jungen Szene der Literatur Vorarlberg und mittlerweile Germanistikstudent in Wien, 22 Jahre) hat sich in seinem Beitrag zu Jugend und Krise mit der Thematik des Generationenvertrages und der damit verbundenen Verpflichtung für die junge Generation befasst. In seinem Beitrag wirft der Student die Frage auf, wie sich die junge Generation eine ständig länger lebende ältere Bevölkerungsschicht „leisten“ kann, warum es an den jungen Menschen liegt, für die ältere Bevölkerung bis ins hohe Alter Pensionszahlungen zu leisten, wo doch die jungen Menschen selbst in verschiedenen Krisen leben und sich aufgrund schlechten Einkommens ihre eigene Existenz kaum absichern können. Er wirft die provokante Frage auf, inwiefern ein Generationsvertrag für nachfolgende Generationen bindend ist.

Simon Ludescher:  „Ist es der Trend, der gegen uns spricht?“

von Simon Ludescher (Mitglied der Jungen Szene und mittlerweile selbst Unterrichtender) beinhaltet

„Alles ist Krise“: Corona, Kriege, Klima, Menschenrechtsverletzungen, unser Wirtschaftssystem, unsere Bevölkerungsentwicklung, unser Ressourcenverbrauch, unser Medienkonsum. Und doch sind wir so informiert, gebildet, reich, gesund, frei und friedlich wie noch nie. Wer will denn da noch von Krise sprechen?

Christina Strohmaier: Persönliche Krise

Christina Strohmaiers Text erzählt von einer Sucht, die womöglich aus einer Depression hervorging und wiederum in eine Depression schlittern ließ. Wir befinden uns in London 2019, eine junge Frau absolviert ein Auslandssemester an der Uni. Während das Gehirn mehr und mehr Studienlektüre aufnimmt, wird das Körpergewicht der jungen Frau weniger und weniger. Christina Strohmaier beschreibt, wie das Essen, Essenmüssen zur Bedrohung wird, nur intensive sportliche Betätigung scheint, Befriedigung zu verschaffen. Lange vertritt sie die Auffassung, dass der Sport das einzig Wahre in ihrem Leben ist. Trotzdem werden ihre Tage dunkler und dunkler, sie beginnt zu schreiben und hofft, dadurch, ihre Gedanken zu verstehen. Doch sie versteht ihre Gedanken, die sich ins Denken zwängen, nicht. Wieder zurück in Österreich wird sie ins Krankenhaus eingeliefert, Tage, Wochen ist sie in der Klinik und wird nach zehn Wochen aufgrund Corona abrupt heimgeschickt. Die junge Autorin gibt Einblick in eine tiefe persönliche Krise, die mittels Schreiben unter Kontrolle gebracht werden konnte.

WANN:

WO:
Innsbruck