21. Vorarlberger Literaturpreis verliehen
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21. Vorarlberger Literaturpreis verliehen

21. Vorarlberger Literaturpreis verliehen

Petra Pellini-Forcher, Nils Nußbaumer, Ingrid Maria Kloser

Verleihung des 21. Vorarlberger Literaturpreis
26. April 2021

Der mit 10.000 Euro dotierte 21. Literaturpreis des Landes Vorarlberg wurde am Montagabend (26. April) an Petra Pellini-Forcher verliehen. Nils Nußbaumer und Ingrid Maria Kloser – beide Mitglieder von literatur:vorarlberg – wurden bei der kleinen Feier im Montfortsaal im Landhaus Bregenz mit Arbeitsstipendien in Höhe von 3.000 und 1.500 Euro ausgezeichnet.

Schreiben als Erkenntnis von Welt
Mit dem 21. Literaturpreis des Landes Vorarlberg wird Petra Pellini-Forcher ausgezeichnet. Die 1970 in Bludenz geborene, in Bregenz lebende Autorin überzeugte die Jury in einem anonymisierten Verfahren mit ihrer Textprobe zum Thema Demenz. Schreiben ist für die derzeit in einer Wohngruppe mit dementen Menschen arbeitende Schriftstellerin ein Weg zur subjektiven Erkenntnis von Welt. Im Mittelpunkt ihrer eingereichten Geschichte steht die von Respekt, Verständnis und Humor geprägte Beziehung zwischen dem demenzkranken Hubert und einer jungen Protagonistin als Ich-Erzählerin, die täglich Zeit mit ihm verbringt. Die Jury lobt Pellini-Forchers Sprache als »eine Mischung zwischen fein gewählter salopper Umgangssprache und erstaunlichen Sätzen, die einem noch lange nach dem Lesen beschäftigen.«

Durch die Lupe
Für den 1991 in Bregenz geborenen, im Ruhrgebiet und in Langenegg lebenden Nils Nußbaumer ist es nach 2019 bereits das zweite Arbeitsstipendium. In seinem Romanauszug Hainlaufkäfer eröffnet er den Blick auf ein verletzliches und verletztes Familiengefüge. Wie der Protagonist aus seinem Text, der fünfjährige Tone, der sich – überfordert von der familiären Situation – die Welt um sich herum in den durch eine Dosenlupe geschauten Details aneignet, richtet auch Nils Nußbaumer seinen Blick auf das Verborgene. Für die Jury erzählt Nußbaumer in authentischen kurzen Dialogen, die von einer großen Zuneigung zu seinen Figuren zeugen, und feinen Situationsschilderungen ohne jegliches Pathos, dafür aber mit erstaunlicher Wahrhaftigkeit. Nach intensiv geführten Diskussionen in der Jury wird der Autor für diese Qualität des Textes mit einem verdoppelten Arbeitsstipendium ausgezeichnet.

»Dieses Sehnen«
Die Kurzgeschichten und Erzählungen der in Wien und Dornbirn lebenden Ingrid Maria Kloser, geboren 1962 in Hard, sind häufig autobiografisch inspiriert und handeln von Zwischenmenschlichem und alltäglichen Begebenheiten. In ihrem Romanmanuskript Dieses Sehnen verhandelt sie die Geschichte von drei jungen Erwachsenen. Unangestrengt, direkt und dabei doch feinfühlig, erzählt sie, wie die Freundschaft von Ruth, Rudolf und Klaus durch ein vertuschtes Ereignis aus den Fugen gerät.